Laut Berechnungen des Umweltbundesamtes landen in Deutschland stündlich 320.000 „Coffee to go-Becher“ im Müll. Hochgerechnet auf ein Jahr ergibt sich daraus eine Zahl von 2,8 Mrd. Bechern, die Jahr für Jahr in den deutschen Müllsystemen landen. Einige Städte in Deutschland haben sich deshalb auf den Weg gemacht und ein stadtweites Mehrwegbecher-Pfandsystem eingeführt.
Auch in Rheine hat das Thema durch einen politischen Antrag der SPD an Fahrt aufgenommen. In dem Antrag, der Ende September in den Rat der Stadt Rheine eingebracht worden ist, hat die SPD die Stadt Rheine in Kooperation mit der EWG – Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH beauftragt, die Einführung eines stadtweiten Pfandsystems zu entwickeln.
„Vor diesem Hintergrund haben wir seitens der EWG einen Fragebogen entwickelt, der in diesen Tagen an alle Bäckereien, Gastronomen und Tankstellen in Rheine versendet wird“, erläutert Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der EWG. „Im Rahmen der Umfrage soll erhoben werden, welche Betriebe sich an einem stadtweiten System beteiligen würden und welche möglicherweise bereits ein eigenes Mehrwegbecher-System eingeführt haben.“
Zudem soll durch die Befragungsergebnisse geklärt werden, welche Strukturen geschaffen werden müssten und welche Eigenschaften die stadtweiten „Coffee to go-Becher“ aufweisen sollten, um für die Betriebe und Kunden möglichst praktikabel zu sein. Denn mittlerweile gibt es mehrere Start-up-Unternehmen als auch eigene kommunale Lösungen, die unterschiedliche Systeme anbieten und verschiedene Herangehensweisen aufzeigen. Diese unterscheiden sich zum Beispiel in der logistischen Organisation, bei der Erwerbsart der Mehrwegbecher oder aber auch bei der Wahl des Bechermaterials.
„Deshalb ist uns die Einbindung der beteiligten Akteure wichtig, denn ihr Know-How und ihre Erfahrungswerte sollen frühzeitig in den Prozess eingebunden werden, um eine Entscheidungsgrundlage für das richtige System in Rheine zu schaffen. Neben den Gastronomie-, Bäckerei- und Tankstellenbetreibern ist auch das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt und das Ordnungsamt der Stadt Rheine in das Verfahren involviert“ erläutert Ulrike Meier von der EWG.
Der Fragebogen wird in diesen Tagen an über 140 Gastronomiebetriebe, Bäckereien und Tankstellen versendet. Die EWG für Rheine mbH und Stadt Rheine freuen sich über eine rege Beteiligung und hohe Rücklaufquote. Sollte darüber hinaus bei weiteren Unternehmen Interesse bestehen, kann der Fragebogen telefonisch unter 05971-800660 oder per E-Mail unter: angefordert werden.