Mit dem Abschluss der dreiteiligen Workshopreihe der „Gesundheitsregion Münsterland“ und der Erarbeitung von konkreten Lösungsprototypen für die kommunale Praxis, macht Rheine als erste Modellkommune des KommKom-Projekts einen wichtigen Schritt in Richtung Sicherung und Verbesserung der kommunalen Gesundheitsversorgung.

Münsterland – Am 25. August 2021 endete die dreiteilige Workshop-Reihe des Projekts „Plattform Gesundheitsregion Münsterland – Kommunale Versorgungskompetenz stärken“ (KommKom) in Rheine. Mit über 25 Teilnehmenden aus der kommunalen Verwaltung, dem Gesundheitswesen und von KMUs war der Abschlussworkshop in der Stadthalle Rheine ein voller Erfolg. Nach zwei online durchgeführten Workshops freuten sich die Akteur*innen, endlich auch wieder persönliche Begegnungen erleben und sich in direkten Gesprächen austauschen zu können.

Passgenaue Lösungen für die gesundheitliche Versorgung in Rheine

Es ist großartig, dass wir uns nach einer so lange Corona-Pause endlich wieder in Präsenz begrüßen dürfen. Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch und darauf, die im zweiten Workshop entwickelten Lösungsansätze zur Stärkung der Rheinenser Gesundheitsversorgung zu konkretisieren und sie für die Umsetzung in der kommunalen Praxis vorzubereiten.“ Mit diesen Worten eröffnete Projektmanagerin Ramona Riemann (Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V.) den Workshop und begrüßte die anwesenden Akteur*innen. Nach einer kurzen Einführung und der Vorstellung von beispielhaften Initiativen zur Fachkräftegewinnung aus anderen Regionen ging es direkt in den intersektoralen Austausch: Im Fokus der Kleingruppenarbeit stand die Erarbeitung von konkreten Prototypen für vier ausgewählte Lösungsansätze. Die Sicherung der wohnortnahen, qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung in Rheine soll durch die Entwicklung und Umsetzung eines langfristigen Kommunikationskonzeptes unterstützt werden, das darauf abzielt, Nachwuchsmediziner*innen frühzeitig für die Niederlassung in der Region zu begeistern. Auch die pflegerische Versorgung zählt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu den wichtigen Standortfaktoren der Stadt Rheine. Doch gerade Pflege- und Therapieberufe sind oftmals noch mit negativen Assoziationen behaftet und generieren zu wenig Auszubildende. Die Weiterentwicklung der bestehenden „Macht MINT“-Veranstaltung zielt darauf ab, den heutigen Schüler*innen praktische Einblicke in die Gesundheitsberufe zu vermitteln, ihnen Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen und sie für eine Ausbildung in der Pflege und Therapie gewinnen. Hinzu kommt ein „Workbook Pflege“, das Vorschläge und Vorlagen zur guten Gestaltung und Strukturierung von Praktika in der Pflege umfasst und Rheinenser Pflegeeinrichtungen unterstützen soll, den Erstkontakt mit diesem Berufsfeld so optimal wie möglich zu gestalten. Denn zu häufig führend negative Erfahrungen während eines Pflegepraktikums dazu, dass Entscheidungen bewusst gegen eine Ausbildung oder Berufswahl in der Pflege ausfallen. Der vierte Lösungsansatz betrifft nicht nur die Rheinenser Gesundheitswirtschaft, sondern alle Wirtschaftsbereiche gleichermaßen: Die Bekämpfung der Wohnraumproblematik. Hier soll eine Umfrage unter allen Unternehmen in der Region zunächst einmal dazu dienen, sich einen Überblick über die wohnungspolitische Lage in Rheine zu gewinnen und die Diskussion auf eine sachbezogene und abgewogene Grundlage zu stellen. Aufbauend auf der Analyse der Ausgangssituation und der Identifizierung konkreter Bedarfe wird dann ein passgenaues Maßnahmenpaket geschnürt. Die erarbeiteten Lösungsmaßnahmen wurden anschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert und die Teilnehmenden erhielten die Gelegenheit für Fragen und Feedback.

Von der Theorie in die Praxis

Abschließend ließen Anne Muldbücker und Nicola Grade von der EWG Rheine die bereits erreichten Ergebnisse der vergangenen Monate Revue passieren und gaben einen Ausblick auf die nun folgende knapp eineinhalbjährig Umsetzungsphase. „Wir freuen uns, dass Rheine als Modellkommune der ersten Stunde innerhalb des Projektes eine Vorreiterrolle übernimmt und die erarbeiteten Lösungsansätze jetzt vor Ort getestet und evaluiert werden. Die Motivation der Akteur*innen den Gesundheitsstandort Rheine durch die Umsetzung der Maßnahmen weiter zu stärken, ist riesengroß“ so Anne Muldbücker. Als zentraler Umsetzungspartner des Projekts übernimmt die EWG Rheine hierbei eine wichtige Koordinierungsfunktion und verantwortet die Durchführung von einem Großteil der Maßnahmen. Die evaluierten Maßnahmen werden anschließend allen Interessierten in Form einer Lösungs- und Marketing-Toolbox auf der Plattform www.gesundheitsregion-muensterland.de zur Verfügung gestellt.

 

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