Gastronomiebranche weiterhin unter großem Druck
Das Wetter über Pfingsten spielte vielen Gastronomen in die Karten und die Biergärten waren gut besucht. Dennoch stellt sich die aktuelle Situation für die Gastronomie und Hotellerie als außerordentlich schwierig dar. Die EWG – Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH hat erneut die Akteure aus Rheine im Rahmen einer Videokonferenz zusammengebracht.
Die beiden Gastronomen und Hoteliers Christian Lücke und Michael Hopster verdeutlichten, dass durch die umfangreichen Beschränkungen und Hygieneanforderungen keine richtige Atmosphäre entsteht, die zu einem angenehmen und längeren Aufenthalt in den Restaurants aber dazu gehört. „Die Gäste haben bisher wenig Lust länger zu verweilen“, stellen die Gastronomen fest.
Der Start am 11. Mai ist sehr schwergefallen. Viele Restaurants und Gaststätten haben seitdem wieder geöffnet, aber umsatzmäßig sei es ein Desaster gewesen und ein wirtschaftlicher Betrieb war nicht möglich. Und so hofft die Branche auf weitere Lockerungen. Das seit dem 30. Mai Zusammentreffen von 10 Personen wieder möglich sind, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Damit dürfen nun auch Kegelbahnen genutzt und Stammtische oder Doppelkopfrunden wieder stattfinden.
Problematisch ist weiterhin, dass größere Feierlichkeiten, d.h. Saalvermietungen, immer noch nicht möglich sind. Renate Dölling, DEHOGA Geschäftsstellenbereich Münsterland, fordert weitere Hilfen seitens der Bundes- oder Landesregierung. Wichtig sei zudem, dass es bei der Verwendung der Soforthilfe nicht im Nachgang Richtlinien gibt, die zu erheblichen Zurückzahlungen führen. „Hilfe ist dringend erforderlich.“, appelliert Dölling.
Hoffnung gibt es seitens Birgit Rudolph, Geschäftsführerin von Rheine.Tourismus.Veranstaltungen. e.V. (RTV) in Bezug auf die Urlaubssaison: „Das Thema Urlaubsziel Heimat wird in diesem Jahr sicherlich eine besondere Rolle spielen. Davon könnte dann auch die lokale Gastro- und Hotelszene profitieren.“ Mit neuen Angeboten wird der RTV den Urlaub in Rheine bereichern und unterstützen.
Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann informiert, dass in der HFA-Sitzung die Politik einstimmig beschlossen hat, auf Gebühren für Außengastronomie in Rheine zu verzichten. Auch die Ausdehnung der Außengastronomie, wie auf dem Marktplatz bereits zu sehen, wird großzügig, soweit möglich, seitens der Ordnungsbehörde gehandhabt. „Wir versuchen möglichst viel zu ermöglichen.“, so Dr. Lüttmann.
„Bitte keine Angst vor Quarantäne“, so der eindringliche Aufruf vieler Betreiber. Die Gastronomen möchten allen Gästen die Sorge nehmen, dass nach jedem Besuch eine Quarantäne droht. Gemäß dem Fließschema zur Kontaktpersonennachverfolgung bei SARS-CoV-2-Infektionen des Robert-Koch-Institutes erfolgt eine häusliche Absonderung nur, wenn kumulativ mind. 15 Min. Gesichts-Kontakt („face-to-face“) stattgefunden hat bzw. es einen direkten Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten gegeben hat. Wenn der Aufenthalt im selben Raum stattgefunden hat, besteht nur ein geringes Infektionsrisiko. Der Kreis Steinfurt gibt Informationen und Hinweise zum Coronavirus unter der Hotline 02551 69 2825. „Die Entwicklung der Infektionszahlen ist erfreulicherweise so rückläufig, dass ein unbeschwerter Aufenthalt im Restaurant wieder möglich ist.“, betonen die Beteiligten vor Ort.
„Die EWG für Rheine mbH wird gemeinsam mit vielen Akteuren weitere Maßnahmen zur Stärkung der Gastronomie und des Einzelhandels am Standort Rheine entwickeln und umsetzen.“ führt Ingo Niehaus, EWG-Geschäftsführer, abschließend aus.
PDF zum Download: 200610_PM_Austausch_Gastronomie_Rheine